Zur Zeit ist viel los auf dem Transfermarkt. Erst der vielleicht erwartete Wechsel von Lewi zu Beginn der Woche, den es ins brennende Spanien zieht, und dann der Knaller der Woche als Opa Matthes präsentierte und diesen vollmundig als EX-Profi ankündigte. Entsprechend waren die Erwartungen im Wiesenrund, ob denn der Neue tatsächlich die Last der vielen Euros rechtfertigte. Aber warum diese Nacht- und Nebelaktion? Eine Woche zuvor nur drei Aktive am Treffpunkt und Opa, richtig gefrustet, setzte kurzfristig als Ersatz für den Spielausfall eine Theoriestunde in den Schulungsräumen von Naldo aufs Programm, musste diese aber nach kurzer Zeit abbrechen, weil keiner der Kicker durch das Wirrwarr von Strichen, Kreisen und Pfeilen durchblickte. Fußballer haben halt einen begrenzten Horizont.
Es musste etwas passieren, sowohl Quantität als auch Qualität des Kaders mussten verbessert werden. Die vielen Scoutings von Opa in der Woche darauf waren mit der Rekrutierung von Matthes – einem typischen Strassenkicker aus den Favelas der Engeraner Jupiterstr. – erfolgreich.
Immerhin hatten wir so sechs Spieler beieinander. Naldo – wie so oft – kam mal wieder direkt aus einem nördlich gelegenen Wellnesshotel arg geschunden direkt zum Platz. Eine drei Tage E-Bike Tour hatte besonders seinen A… schwer beschädigt, was im späteren Spielverlauf für manch misslungene Aktion als Entschuldigung vorgetragen wurde. Oder waren es doch die nach Ausbruch schreienden Coronaviren, die seinen Körper schon am Sonntag schwächten?
Die Mannschaften hatten folgendes Aussehen:
Opa, Matthes und Henning
Naldo, Kallusch und Vinceent
Opas Team von Anfang an mit der Pythagoras Taktik, zentral Opa, die Kathetenseiten besetzten im Wechsel Henning und Matthes. Es dauerte allerdings eine Weile bis sich der Neue in diesem System zurechtfand. Ein schlampiges Abspiel nutzte Vincent zu einem Konter, schüttelte leicht Opa ab und schob ins leere Tor ein. Wenig später ein Tiefenpass auf Henning und durch die Beine von Naldo fiel der Ausgleich zum 1:1. Zum ersten Grundlinienschuss durfte Matthes antreten, leider ohne Erfolg. Besser machte es Keeper Naldo, dem sicher die abermalige Führung gelang. Dann blitzte erstmalig das Können von Matthes auf, als er einen Querpass von Henning mit einem Schuss aufs kurzes Eck erfolgreich vollendete. Es ging hin und her. Kallusch über die linke Seite ließ Opa schlecht aussehen und netzte zur wiederholten Führung ein. Das sollte zugleich deren letzter Treffer in diesem Spiel gewesen sein. Matthes stand von nun an im Rampenlicht. Bis zum Wechsel gelangen ihm weitere drei Treffer zur Halbzeitführung von 5:3. Naldo öffnete wiederholt die kurze Ecke, erwartete den Querpass zum Abfangen und sollte falsch liegen. Matthes agierte jeweils entgegen diesen Spekulationen und schob ins kurze verwaiste Eck ein. Kallusch haderte mit seinem sonst so souveränen spielenden Torwart. Die zweite Hälfte schien ähnlich zu laufen. Kurz nach Wiederbeginn die fünfte Bude von Matthes. Wohin? Natürlich wieder ins kurze Eck. 6:3 sollte das Match dann ausgehen.
Dann plötzlich Friedhofsstille im Wiesengrund. Was war passiert ? Der neue Stern am Wiesenhimmel, bereits zu diesem Zeitpunkt schon Man of the Match wollte dummerweise noch mehr, war gierig auf weitere Tore. Vincent startete über rechts durch, Opa eilte ihm von vorne entgegen, dahinter auf dem letzten Loch pfeifend versuchte Matthes, ihn noch zu erreichen ….. Ein lauter Aufschrei und Matthes fiel ins kurz geschorene Grün. „Muskelfaserriss“, so seine erste Selbstdiagnose. Das hatte nun wirklich keiner gewollt und Opa legte sich schon die Argumente für seine Frau Andrea zurecht. Aus der prallen Sonne trugen ihn die eigenen wie auch fremden Spieler unter die Schatten spendenden Laubbäume. Kallusch derweil saugte mit einem Handtuch die letzten Tropfen Nasses aus dem Bach und umwickelte den schmerzenden Oberschenkel.
Alle waren schockiert, hatten sie doch bis dahin ein wirkliches Juwel sehen können. Wenigstens hatte Opa den Kicker gut versichert, so dass zumindest materiell kein weiterer Schaden zu erwarten war. Da es noch relativ früh am Morgen war, einigte man sich nochmal auf ein 3 vs. 2 Spiel, dass der Verletzte liegend von außen beäugte.
Naldo + Henning vs Opa, Kallusch u. Vincent
2:0 für das Überzahlteam, was aber noch durch N+H egalisierte werden konnte. Dann war Schluss.
Matthes ging es derweil besser und er selbst korrigierte die Erstdiagnose mit einem „Vielleicht nur eine Zerrung“. Wie lange er pausieren muss, konnte in diesem Moment nur gemutmaßt werden. Auf jeden Fall, so seine Aussage, hat es ihm gefallen und er wird wiederkommen. Besonders angetan hatte es ihm Naldo. „Ein feiner hochtalentierter Kicker, der leider an diesem Spieltag sein Potenzial nicht gänzlich abrufen konnte“, so seine Kritik.
Wir fuhren dann auf Einladung von Henning an seine Baywatch und ließen den ereignisreichen Spieltag gemütlich ausklingen.
Gute Besserung an Matthes und Naldo und seht zu, dass ihr bald wieder fit seid.
Opa